Samstag, 19. April 2014

[Convention] SALUTE 2014
Samstag, 12. April 2014ExCeL, London

Für mich als (nur ganz leicht) fanatischen Miniaturensammler und Tabletopspieler gibt es eigentlich keinen wichtigeren Termin im Jahr als die in London stattfindende SALUTE. Hier treffen sich Händler, Hersteller, Verlage und natürlich jede Menge Menschen die dem gleich Hobby frönen wie ich auch. Im Gegensatz zum eher spontanen und chaotischen Ablauf im letzten Jahr hatte ich mich diesmal schon frühzeitig um Flug, Unterkunft, Karten für die Veranstaltung und sogar schon Fahrkarten für die Londoner U-Bahn gekümmert. Auch der Pilotenstreik in der Woche vor der Reise in Frankfurt beunruhigte mich nur unwesentlich und so machte ich mich am Freitag, etwas verkatert vom Konzertbesuch am Vorabend, morgens um vier Uhr auf den Weg in die britische Hauptstadt. Und tatsächlich funktionierte alles fast schon zu einfach: Der Flug hatte fast keine Verspätung, die Hotelbuchung wurde berücksichtigt und ich konnte mich darauf konzentrieren mir einige Vorräte für den kommenden Tag zuzulegen.



Immer noch nicht so wirklich erholt ging es am Samstag morgen in Richtung der ExCeL-Messehalle in die Docklands wo die SALUTE nun zum siebten Mal in Folge stattfand. Tatsächlich bin ich immer noch nicht ganz mit der Location warm geworden und vermisse nach wie vor das wesentlich gemütlichere Olympia in Kensington.
Obwohl es noch recht früh am Tag war, herrschte sowohl in der Bahn als auch auf dem Gelände der Messehallen schon reges Treiben und erste Schlangen bildeten sich, vor allem an den Ständen die koffeinhaltige Heißgetränke ausschenkten. Neben der SALUTE fanden zumindest noch zwei weitere Veranstaltungen an diesem Wochenende hier statt, zum einen eine Immobilienmesse und zum anderen die Anmeldung für den London Marathon am Sonntag mit seinen fast 40.000 Teilnehmern. Da im letzten Jahr fast alle Durchgänge von den Wartenden verstopft waren, bekamen die Organisatoren in diesem Jahr eine Wartehalle zugewiesen, in die wir geführt wurden und die sich tatsächlich auch erstaunlich schnell füllte. Um den Besuchern die Wartezeit zu verkürzen wurden schon die Tüten mit der Messefigur und einige andere Goodies verteilt, verschiedene Flyer wurden unters Volk gebracht und die Kinder von Kevin und Sally White, den Machern von Hasslefree Miniatures verfütterten körbeweise Süßigkeiten an die Wartenden. Mit dem Team des Wikinger-Skirmishs Valhalla und ihren mobilen Demoflächen konnten Interessierte auch schon ein wenig die Würfel rollen lassen, bis dann pünktlich um 10 Uhr die Tore zur Messehalle geöffnet wurden und sich die gewaltige Besuchermasse langsam und gemächlich in Bewegung setzte.


2014 jährt sich die Landung der Alliierten in der Normandie zum 70sten mal, Grund genug für die South London Warlords, den Club der für die Organisation der SALUTE verantwortlich ist, die Veranstaltung unter das Motto D-Day zu stellen. Neben den Convention-Shirts und der exklusiven Messefigur Commander Maud (mitsamt Bulldogge) spiegelten auch viele der ausgestellten Dioramen und Spieltische dieses Motto wider. Ich für meinen Teil kann mit der ganzen Weltkriegs-Thematik nicht viel anfangen, aber es ist doch doch beeindruckend zu sehen, mit wie viel Energie und Liebe zum Detail manche Tische aufgebaut waren.
Wie schon gewohnt führte mich mein erster Weg zu meinen Freunden von Freebooter Miniatures aus Oberhausen, in diesem Jahr ganz ungewohnt in ziviler Kleidung und nicht in opulenten Piratenkostümen. Nach einem kurzen Plausch, einem Blick auf die neuesten Miniaturen und einem Gläschen Sekt ging es dann auch zügig weiter zu den nächsten Ständen. Nachdem ich im letzten Jahr bei einigen Dingen leer ausgegangen war, hatte ich es diesmal mit Vorbestellungen bei verschiedenen Händlern versucht. Somit konnte ich mir einigermaßen sicher sein, meine Püppchen auch zu wirklich bekommen. Meine erste Anlaufstelle waren dabei Fenris Games, die hauptsächlich für ihre schicken (und bezahlbaren) Resin-Basen und -Geländeteile bekannt sind. Ein paar Tage zuvor hatte ich eine relativ große Bestellung in Auftrag gegeben, die auch ordentlich verpackt für mich zur Abholung bereit lag. Da ich schon einmal vor Ort war nutzte ich die Gelegenheit für ein Schwätzchen mit Ian Brumby, einem der Verantwortlichen, und wurde quasi genötigt mir auch noch Wally the Wererabbit zu kaufen, die Figur eines sehr schrägen Monsterhasen. Der wahrscheinlich größte Blickfang am Stand waren allerdings die spektakulären Figuren für das Cthulhu Wars-Brettspiel, das wahrscheinlich im Mai ausgeliefert wird. Leider durften sie noch keine Miniaturen dieser Serie verkaufen, aber es war schon toll die bemalten Stücke in greifbarer Nähe zu sehen. Nur ein kleines Stückchen weiter, bei der altehrwürdigen britischen Miniaturenschmiede Foundry wartete schon das nächste Päckchen darauf, von mir eingesammelt zu werden. Die Auswahl die der Hersteller mit auf die Convention gebracht hatte war eher bescheiden, auch Neuheiten waren nur in sehr überschaubarem Rahmen zu sehen. Letztendlich war ich froh, meine Sachen vorbestellt zu haben und machte mich anschließend daran, auch noch die dritte Bestellung einzusammeln. Bei Gripping Beast hatte ich mich wirklich auf die neueste Regelerweiterung zum historischen Skirmish SAGA: The Crescent & the Cross gefreut. Leider musste der Veröffentlichungstermin für das Buch kurzfristig auf Ende Mai verschoben werden. Immerhin konnte ich mir schon die dazugehörigen Würfel und einige Figuren zulegen, sodass ich schon meine Truppen vorbereiten kann. Einer der freundlichen Mitarbeiter gab mir außerdem einen groben Überblick über die verschiedenen Fraktionen und Besonderheiten dieser Erweiterung. Rechtzeitig fertig geworden ist dagegen Jugula, das die Spieler in einer Arena Gladiatorenkämpfe bestreiten lässt und auch die Möglichkeit gibt, die eigenen Figuren weiter zu entwickeln. Durchaus reizvoll, aber da es noch früh am Tag war musste ich mir mein Budget noch etwas einteilen.


Nach diesem kleinen Shopping-Exzess war es an der Zeit den Malwettbewerb näher in Augenschein zu nehmen. Schön zentral in der Mitte der Halle gelegen füllten sich die Vitrinen relativ schnell mit Modellen unterschiedlichster Maßstäbe und Genres. Ich bin mir nicht wirklich sicher, aber es dürften doch einige Teilnehmer mehr gewesen sein, als in den Jahren zuvor. Auch die Qualität der abgelieferten Arbeiten hatte sich wieder ein ganzes Stück gesteigert. Noch 2008 konnte ich den Malwettbewerb in der Kategorie beste Fantasy-Einheit gewinnen, doch mittlerweile wird von einigen Leuten auf solch hohem Niveau gemalt, dass es für mich nur noch wenig Sinn macht, eine Figur abzugeben. Für mich als Maler ist das natürlich etwas frustrierend, aber auch immer wieder ein Ansporn mir die hervorragend bemalten Figuren und die liebevoll gestalteten Dioramen anzuschauen und vielleicht auch noch ein bisschen an meiner Technik zu arbeiten. Zumindest habe ich für das nächste Jahr schon eine Idee für ein Projekt und auch die passenden Zutaten konnte ich schon kaufen. Jetzt muss ich mich nur noch mal hinsetzen und ein wenig den Pinsel schwingen. Nach diesem kleinen Zwischenstopp machte ich mich wieder auf den Weg um mir die zahlreichen Spieltische etwas genauer anzuschauen.


Tabletop-Spiele oder, wie es im angelsächsischen Raum heißt, Miniature Wargaming, hat in Großbritannien einen völlig anderen Stellenwert als hierzulande und in vielen Städten gibt es entsprechende Clubs. Diese nutzen traditionell die SALUTE um sich selbst, aber auch ihre selbst erdachten Spiele zu präsentieren. Diese Spieltische sind für mich immer wieder eines der Highlights der Veranstaltung. Ich habe zwar nur selten Zeit an einem Spiel teilzunehmen, aber alleine sich die liebevoll gestalteten Tische anzuschauen, mit den Leuten ein kurzes Schwätzchen zu halten und das Leuchten in ihren Augen zu sehen, wenn sie über ihre Projekte reden ist immer wieder ein großartiges Erlebnis. Ein besonderer Blickfang war der mächtige Spieltisch der South London Warlords, auf dem die Spieler die Schlacht auf den Feldern von Pelennor aus dem Herrn der Ringe nachspielen konnten. Allerdings wurde hier auf die gängigen Figuren im 28 mm Maßstab verzichtet und stattdessen mit den deutlich größeren Figuren von Schleich gespielt, einschließlich Trollen, Wolfsreitern und Murmaks. Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir auch „The Spice Must Flow“ von den Frothers Unite, das auf dem Wüstenplaneten Dune angesiedelt war.
Wer an diesem Tag außerdem Zeit und Muse hatte selbst einmal eine Figur zu bemalen, der konnte beim, von Privateer Press organisierten, Speedpainting-Wettbewerb mitmachen. Mit einer vorgrundierten Warmachine-Miniatur und trotz einer eher eingeschränkten Farbpalette und 45 Minuten Zeit kamen tatsächlich einige sehr ansehnlich Ergebnisse heraus. Daneben gab es natürlich für fast jedes kommerziell erhältliche Tabletop an diesem Tag Demorunden. Also für den interessierten Spieler die perfekte Gelegenheit sich einen Überblick zu verschaffen, was der Markt hergibt. Neben den großen Systemen, beispielsweise Warmachine/Hordes, Warhammer und Warhammer 40.000 waren auch viele kleine Spielsysteme, vor allem aus dem historischen Bereich, vertreten. Obwohl ich eigentlich recht tief in der Materie stecke, ist es für mich doch immer wieder überraschend wie viele Spielsysteme es tatsächlich gibt und was für Perlen sich teilweise darunter befinden.


Nach diesem, zugegeben groben, Überblick gönnte ich mir eine kurze Verschnaufpause in der größeren der beiden Ruhezonen. Hier konnte ich einen ersten Blick auf meine bisherige Beute werfen, mir auf dem Hallenplan die nächsten Ziele herauspicken und das geschäftige Treiben um mich herum beobachten. Etwas skurril waren beispielsweise die drei älteren Herren aus Wales am Nachbartisch, die in ihrer Mittagspause Muscheln und Kaviar mit dem guten Silberbesteck verzehrten und nebenbei die eine oder andere Flasche Bier leerten. Ich dagegen begnügte mich mit schnödem Sandwich, hielt noch ein kurzes Schwätzchen mit einem Bekannten aus Berlin, der zufällig vorbei kam und machte mich dann zur zweiten Runde auf.


Mein nächster Anlaufpunkt war der Stand des renommierten militärhistorischen Verlags Osprey Publishing und dessen Tochter Osprey Wargames, von denen ich mir doch eine etwas größere Auswahl erhofft hatte. Da mich ihre bisherigen Spiele jedoch eigentlich immer überzeugen konnten, nutzte ich die Gelegenheit um A Fistful Of Kung Fu meiner Sammlung einzuverleiben. Dabei handelt es sich um ein schnelles Skirmish-Spiel, dass sich an Filmen wie Hard Boiled oder Big Trouble In Little China orientiert und dabei tief in den gängigen Klischees wühlt. Rein zufällig gab es am Stand nebenan auch die dazugehörigen Figuren von North Star Miniatures für kleines Geld zu kaufen, so dass ich demnächst eine kleine Truppe Polizisten über den heimischen Spieltisch scheuchen kann um die Yakuza und Dämonen meiner Mitspieler im Zaum zu halten. Weiter ging es zum Stand von Demented Games, die zwar bisher außer einer Betaversion, einigen Zeichnungen und Resin-Miniaturen noch nicht sonderlich viel für Twisted zeigen konnten. Doch diese Dinge, zusammen mit dem interessanten Hintergrund-Konzept, machten mich zumindest neugierig auf diese Mischung zwischen Tabletop-, Brett- und Rollenspiel. Sicherlich werde ich die Crowdfunding-Kampagne zu dem Spiel im Auge behalten, wenn sie im Spätsommer startet. Nach nicht ganz so guten Erfahrungen in der letzten Zeit, werde ich jedoch warten, bis das Spiel dann in den Läden erhältlich ist.

Ebenfalls durch Crowdfunding haben Mierce Miniatures ihre Mischung aus Fantasy und historischem Hintergrund, Darklands, finanziert. Das Regelwerk soll angeblich im nächsten Monat ausgeliefert werden, jedoch gab es schon einen Großteil der Figuren zu bestaunen und teilweise auch zu kaufen. Den ganzen Tag über gab es nur wenige Lücken in den Reihen der Schaulustigen, doch irgendwann hatte ich mich auch nach vorne gedrängt und konnte einen Blick auf die wirklich großartigen Resin-Miniaturen werfen und tatsächlich auch eine Miniatur meiner Sammlung hinzufügen. Etwas bedenklich finde ich zwar, dass sie schon die nächste Crowdfunding-Kampagne gestartet haben, während die vorhergehende noch nicht abgewickelt ist, aber anscheinend bin ich mit dieser Meinung ziemlich alleine, wenn ich mir die Anzahl der Backer auf Kickstarter anschaue. Über mangelndes Interesse konnte sich die Mannschaft des Games Workshop-Ablegers Forgeworld ebenfalls nicht beschweren. Bis kurz vor Ende der Veranstaltung herrschte hier so dichtes Gedränge, dass es noch nicht einmal möglich war, einen Blick auf die ausliegenden Neuheiten zu werfen, geschweige denn, sich mit den Leuten zu unterhalten oder auch nur einen Katalog zu ergattern. Die meisten Besucher hatten daher auch im voraus bestellt und waren nun damit beschäftigt, ihre Figuren und Fahrzeuge abzuholen. Als ich doch einen Blick auf die Neuheiten werfen konnte, war ich allerdings ein wenig enttäuscht, gab es doch fast ausschließlich Dinge aus dem Warhammer 40.000-Universum zu sehen und dort fast nur Space Marines in verschiedenen Varianten. Aus dem französischen Lyon haben auch die Herrschaften von Ammon Miniatures wieder ihren Weg nach London gefunden. Konnten sie im letzten Jahr, sowohl auf der SALUTE als auch auf der SPIEL zwar schon einige Figuren vorweisen, so feiert das nicht ganz ernst gemeinte Wrestling-Spiel Da Clash! doch erst jetzt seine Premiere. Nach einem kurzen Testspiel hatte mich das Spiel tatsächlich überzeugt und nicht nur das Grundspiel sondern auch ein Sack mit Extrawürfeln, eine Resin-Spielfläche und zwei Figuren als Grundstock meines Tag-Teams wanderten in den Rucksack. Kein Durchkommen gab es bei den Herrschaften von Prodos, die mit der Neuauflage des Warzone-Tabletops vor Ort waren. Völlig überraschend, ebenfalls finanziert durch eine Crowdfunding-Kampagne und ausgestattet mit einer komplett überarbeiteten Miniaturenserie, besteht, wohl auch immer noch gut zehn Jahre nach der letzten Auflage, offensichtlich großes Interesse an dem Spiel, wie die nicht enden wollen Schlange der Schaulustigen zeigte.

Normalerweise ist die SALUTE auch eine dankbare Gelegenheit für verschiedene Reenactor-Gruppen sich einem breiteren Publikum zu präsentieren. Nachdem es vor einigen Jahre jedoch einen kleinen Eklat gab, nahm diese Zusammenarbeit kontinuierlich ab. Auch 2014 war in dieser Hinsicht etwas kümmerlich und die kleine Gruppe der britischen Homeguard wirkte etwas verloren in ihrem abgesperrten Areal. Auch die Mitglieder der örtlichen Star Wars Garrison waren mit deutlich weniger Vertretern angereist als gewohnt und gingen teilweise im Gewühl unter. Gänzlich vermisst habe ich fahrende Daleks, Panzer und anderes schweres Gerät, dass eigentlich für mich zum Gesamtbild der Veranstaltung gehörte. Auch auf die traditionelle Bring & Buy-Fläche wurde in diesem Jahr, meines Wissens nach zum ersten mal in der 40jährigen Geschichte der Veranstaltung, verzichtet. Stattdessen gab es deutlich mehr Spielflächen und auch die beiden Ruhezonen wurden erheblich ausgeweitet.

Endlich, nach dem ich alles Wichtige gesichtet hatte konnte ich daran gehen, mir die kleinen Leckerlis herauszupicken, die es eigentlich nur auf dieser Convention gibt. Ein recht eindrucksvolles Angebot fuhren die drei Großhändler Wayland Games, Troll Trader und Simple Miniatures auf. Hier ließen sich tatsächlich einige Schnäppchen machen und die Wühltische waren ein schier unendlicher Quell für nicht mehr ganz frisches, aber doch sehr ansehnliches Zinn. Besonders interessierten mich die Modelle der ersten Edition von Malifaux deren Preise geradezu lächerlich waren. Aber nicht nur bei den großen Ständen gab es spannende Dinge zu entdecken, auch die vielen kleinen Aussteller präsentierten interessante, merkwürdige und außergewöhnliche Dinge, beispielsweise selbst gehäkelte Würfelbeutel von der Dice Bag Lady, zahlreiche Stände mit MDF-Gebäuden, Geländeteil aus Latex, Basen aus Resin in jeglicher Form und Thematik oder auch die reichhaltige Auswahl an Würfeln.
Sehr auffällig, durchaus in einem positiven Sinn, war das weitgehende Fehlen von Spielen mit Zombie-Thematik. Nachdem das Genre mittlerweile deutliche Ermüdungserscheinungen aufweist, konzentrierten sich die Hersteller nun wieder auf andere Settings. Eine Ausnahme machte dabei 7ombieTV von Crooked Dice mit seinem liebevoll (und sehr blutig) gestalteten Demotisch, das sich zudem sehr gut und einfach spielte. Vom gleichen Hersteller kamen auch einige Figuren, die auffällige Ähnlichkeiten mit Charakteren aus der britischen Fernsehserie Doctor Who hatten, und die natürlich auch in meinen Rucksack wanderten, zusammen mit dem dazugehörige Regelwerk und den passenden Würfeln.


Mittlerweile war der Nachmittag schon weit fortgeschritten und unmittelbar nach der Preisverleihung leerte sich die Halle merklich. Dies gab mir tatsächlich doch noch die Gelegenheit bei dem einen oder anderen Stand vorbei zu schauen, einen Blick auf einige Figuren zu werfen und noch einige letzte Einkäufe zu tätigen da sich überraschenderweise doch noch ein paar Pfund in meinem Geldbeutel befanden. Tatsächlich gelang es mir meine komplette To-Do-Liste abzuarbeiten, von zwei Herstellern abgesehen, die trotz Ankündigung nicht vor Ort waren. Außerdem gab noch einige völlig überraschende Leckerlis zu entdecken, wie beispielsweise die Messe-Figur von Black Scorpion oder die Marker und Spielutensilien von Litko. Bei einigen anderen Stücken, vor allem Büsten und Großfiguren musste ich mich doch zurückhalten, aber letztendlich waren die Preisvorstellungen mancher Händler doch recht optimistisch, um nicht zu sagen dreist. Hatte ich auf der SPIEL im Oktober beispielsweise für eine der wirklich großartigen Discworld-Büsten von Micro Art Studios noch 30 Euro bezahlt, so war der Preis hier schon bei 40 Pfund angelangt. Wahrscheinlich werde ich mir diese und auch einige andere Dinge wohl im Laufe des Jahres dennoch zulegen, aber diesmal hatte ich einfach keinen Nerv dazu.

Kurz vor 17 Uhr war dann auch für mich die Veranstaltung langsam zu Ende, der Rucksack war schwer und zog mich nach hinten, die Aufnahmefähigkeit lies schon seit einiger Zeit zu wünschen übrig und der Beton-Fußboden der Halle bereitete meinen Füßen zunehmend Probleme. Auf einer letzten Runde verabschiedete ich mich noch von einigen Bekannten und machte mich dann auf den Weg in die völlig überfüllte U-Bahn, die mich in Richtung Hotel brachte, wo ich fast den ganzen restlichen Abend damit verbrachte, meine neuen Errungenschaften zu begutachten. Alles in allem war die SALUTE 2014 wieder eine spannende, lustige, informative und auch sehr, sehr teure Veranstaltung, die ich aber auf keinen Fall missen wollte.